Viel Streit in der NASCAR

      Viel Streit in der NASCAR

      Die NASCAR kann sich zurzeit nicht über mangelnden Diskussionsstoff beklagen, hier ein kurzer Überblick über die aktuellen Streitthemen


      Viel Rauch gibt es aktuell in der NASCAR-Szene
      © NASCAR


      (Motorsport-Total.com) - Kurz nach Saisonbeginn mangelt es in der NASCAR weder an sportlicher Spannung, noch an diskussionswürdigen Themen im Umfeld. Den Anfang machte in der Offseason die Ankunft des japanischen Autoherstellers Toyota, der dem erzkonservativen Teil der NASCAR-Gemeinde bis heute überhaupt nicht in den Kram passt.

      Einer der Höhepunkte gegen die Japaner ist die Initiative Fans against racing Toyotas, kurz FART, was im Deutschen ungefähr soviel bedeutet, wie wenn ein texanischer Cowboy seine Pfanne heißer Bohnen verdaut und dabei nicht ganz geräuschlos vorgeht. Der Gründer der Bewegung ist ein gewisser Bill Bagwell, der offen deklariert: "Ich hasse Toyota-Autos."

      Toyota-Boliden werden in den USA gebaut


      "Wir müssen einfach akzeptieren, dass sich die Dinge ändern."
      Dale Jarrett

      Dabei ignorieren die Fans hartnäckig die Tatsache, dass der Toyota Camry, also die Silhouette, die die Japaner in der NASCAR verwenden, ausgerechnet das einzige aller vier Modelle ist, welches in den USA gebaut wird. Appelle zur Mäßigung, wie ein zu Saisonbeginn von Dale Jarrett vorgetragener Versuch, verpuffen zumeist in der Luft.

      Jarrett, immerhin NASCAR-Champion von 1999, wandte sich in Daytona mit deutlichen Worten an den konservativen Teil seiner Landsleute: "Wir müssen einfach akzeptieren, dass sich die Dinge ändern, denn ansonsten hätten wir immer noch zwölf Zoll große Fernsehgeräte."

      Unverbleites Benzin als Diskussionsthema


      "Viele Menschen verstehen die positiven Seiten von Ethanol nicht."
      Brent Duwar

      In der Tat tut sich die NASCAR schwer mit dem Thema Fortschritt. So ist es beispielsweise ein durchaus diskussionswürdiges Thema, wenn im Jahr 2007 die Betankung von verbleitem auf unverbleites Benzin umgestellt wird, was sich für einen durchschnittlich aufgeklärten Europäer in etwa so darstellt, als würden im amerikanischen Süden noch Dampflokomotiven die Szenerie bestimmen.

      Die US-Kollegen der IndyCar-Serie in etwa sind da schon mehrere Schritte weiter. Die Autos fahren seit dieser Saison mit umweltfreundlichem Ethanol, einem nachwachsenden Rohstoff. General Motors jedenfalls würde so einen Schritt begrüßen. Vizepräsident Brent Duwar sagte: "Wir denken, dass dies großartig in vielerlei Hinsicht wäre. Das wäre auch ein deutliches Signal für die Öffentlichkeit, denn viele Menschen verstehen die positiven Seiten von Ethanol nicht."

      Strafmaß nicht nachvollziehbar


      "Keines der 43 qualifizierten Autos entspricht den NASCAR-Regeln."
      Ray Evernham

      Zudem fiel, nach Meinung vieler Kritiker, das Strafmaß für die in Daytona ertappten Foulspieler zu niedrig und zu uneinheitlich aus. So durften alle Sünder im Daytona 500 an den Start gehen, obwohl sie bereits im Verlauf der Vorbereitungen bei Unregelmäßigkeiten aller Art erwischt wurden.

      Das Unrechtbewusstsein der Beteiligten scheint auch nicht besonders ausgeprägt zu sein. Evernham-Boss Ray Evernham, der Beanstandungen an allen drei Dodge Charger über sich ergehen lassen musste, kommentierte den Vorfall lapidar: "Keines der 43 qualifizierten Autos entspricht den NASCAR-Regeln."

      Rückläufige NASCAR-Quoten


      "Rückläufige Quoten sind ein zyklischer Faktor."
      Brian France

      Ob die NASCAR-Offiziellen ihr eigenes Regelbuch genau kennen, wird von einigen Kritikern ebenso in Frage gestellt. So ist es bis heute strittig, ob die Rennleitung nicht eine gelbe Flagge hätte werfen müssen, als 200 Meter vor der Ziellinie ein Massencrash ausgelöst wurde. Damit hätte das Great American Race wahrscheinlich einen anderen Sieger gehabt.

      Gleichzeitig sind Zuschauerzahlen und Einschaltquoten für die NASCAR-Events in den USA stark rückläufig. Ist das ein Zufall? NASCAR-Chef Brian France will darin keinen Zusammenhang sehen. Er sieht dies lediglich als "zyklischen Faktor" und will für 2007 viele Neuerungen bringen. Nur: Ob Neuerungen wie das umstrittene Car of Tomorrow wieder Ruhe ins NASCAR-Land bringen können, darf bezweifelt werden.
      Motorsport-Total.com

      Nascar ist nicht nur auf der Strecke eine aufreghende Gechichte, auch die Geschichten rund um diesen Sport sind sehr aufregend. :nsc:
      so schlecht waren die einschaltquoten nicht das daytona hatte über 17 millionen zuschauer, mir fällt nur der superbowle ein der mehr hatte mit knapp 21 millionen
      "Um IndyCar-Racing wieder dahin zu bringen, wo es einmal war, bedarf es sicher noch einiger Saisons. Dank der Vereinigung ist es wieder möglich, dieses Ziel zu erreichen. Das war es vorher nicht."

      Alex Zanardi
      Original von smurf
      so schlecht waren die einschaltquoten nicht das daytona hatte über 17 millionen zuschauer, mir fällt nur der superbowle ein der mehr hatte mit knapp 21 millionen


      Ja, so sieht's aus. Andererseits stimmt es natürlich, dass die Einschaltquoten bei NASCAR schon seit einiger Zeit zürückgehen. Aber das ist halt immer noch "Klagen auf hohem Niveau". Es kann nicht immer nur aufwärts gehen. So einen Thread hatten wir glaube ich im alten Forum auch schon.

      Und zu diesem anderen "Streit". Das mit Toyota und den Rednecks ist ein alter Hut. Das kam schon vor dem erstmaligen Auftritt der Toyotas in der Craftsman Truck Series vor ein paar Jahren auf. Immer wieder lustig wie sich da manche aufregen, dass kein Toyota in einer "amerikanischen Serie" fahren dürfte. Die Wagen werden ja in den USA zusammengebaut. Dann dürfte auch keiner mehr mit seinen japanischen Wagen zu den Rennen fahren.

      Dale Jarrett hat es vollkommen richtig beschrieben.