Nach einem ereignisreichen Lauf in Donington steigt am kommenden Wochenende die vierte Runde der Superbike-Weltmeisterschaft im spanischen Valencia
(Motorsport-Total.com) - Trotz seines unglücklichen Ausscheidens im zweiten Lauf in Donington kommt James Toseland als WM-Führender nach Spanien. Der Brite konnte das erste Rennen in Donington für sich entscheiden und gewann damit bereits sein drittes Rennen der Saison. Doch ihm sitzt ein alter Bekannter im Nacken, Ex-MotoGP-Pilot Max Biaggi liegt nur fünf Zähler hinter Toseland, der Römer wird in Valencia sicher seinen zweiten Sieg in der Superbike-WM einfahren wollen. Noriyuki Haga, der Gewinner des zweiten Laufs von Donington belegt mit 27 Punkten Rückstand auf Toseland den dritten Rang in der WM-Tabelle. Direkt hinter Haga liegt sein Teamkollege beim Yamaha-Moto-Italia-Team Troy Corser, der Altmeister ist in dieser Saison noch ohne Sieg und auch er wird darauf brennen seine Siegesbilanz weiter nach oben zu schrauben. Der zweimalige Superbike-Weltmeister Troy Bayliss hat sich von seiner Fingeramputation bereits gut erholt. Der Ducati-Pilot wird, wenn auch unter Schmerzen, auf jeden Fall die Lücke zu Toseland verringern wollen. Der Sechste im Gesamtklassement wird sich in Valencia gleich nach seiner Ankunft in ärztliche Behandlung begeben und noch einmal letzte Checks durchführen lassen. Die Überraschung dieser Saison heißt sicherlich Max Neukirchner. Der junge Deutsche ist der beste Fahrer aus einem Privatteam und liegt momentan auf Position sieben in der WM-Gesamtwertung, damit liegt er sogar noch vor Routiniers wie Ruben Xaus. Der Stollberger ist mit einer Suzuki GSX-R 1000 aus dem Vorjahr in der Superbike-Weltmeisterschaft auf Punktejagd unterwegs.

Trotz Schmerzen sicherte sich Ducati-Werkspilot die Bestzeit im ersten Qualifying der Superbike-WM in Valancia, die Aufholjagd kann beginnen

(Motorsport-Total.com) - Die schlechten Wettervorhersagen der letzten Tage mit starken Regenfällen für das gesamte Wochenende bestätigten sich am Freitag in Valencia zum Glück noch nicht. Für Troy Bayliss war es bereits ein Erfolg, nach der Fingeramputation und der starken Schmerzen im Hodenbereich in Valencia überhaupt teilnehmen zu können.

Der Xerox-Ducati-Pilot verbuchte dennoch auf Anhieb die Bestzeit im ersten Qualifying am Freitag in 1:34.599 und war damit sogar um knapp eine halbe Sekunden schneller als die versammelte Konkurrenz. "Ich war bei den Tests schon schneller", erklärte Bayliss, der in Valencia bereits unter der 1:34er-Marke fuhr. "Die heiklen Stellen an meinem Körper sind relativ empfindlich und bin froh, dass ich nirgendwo angeschlagen habe."

Stark präsentierte sich schon wie zuletzt der Sterilgarda-Ducati-Pilot Ruben Xaus, der bei seinem Heimrennen auf die zweite Position kam. Xaus führte das Klassement bis zur letzten Minute an, ehe Bayliss eine seiner Qualifying-Fabelrunden auf den Asphalt zauberte. Lorenzo Lanzi fuhr mit der zweiten Xerox-Ducati auf die siebte Position.

WM-Tabellenführer James Toseland aus dem HANNspree-Honda-Team fuhr im ersten Qualifying in 1:35.147 auf Rang drei. Weniger gut lief es für seinen italienischen Ten-Kate-Teamkollegen Roberto Rolfo mit der zweiten Ten-Kate-Fireblade auf Rang 17.

Alstare-Corona-Suzuki-Star Max Biaggi erkämpfte im ersten Qualifying Rang fünf, während sein japanischer Teamkollege Yukio Kagayama auf die zwölfte Position fuhr. Die Yamaha-Italia-Asse Noriyuki Haga und Troy Corser beendeten den ersten Trainingstag auf dem Circuit Ricardo Tormo auf den Plätzen vier und sechs.

Max Neukirchner reihte sich im ersten Qualifying auf dem starken achten Rang ein. "Die Zeiten werden gegenüber Donington hier sicher dichter beisammen liegen, da alle Fahrer die Strecke kennen und oft zum testen hierher kommen", weiß der Suzuki-Pilot. "Ich kann aber ohne Druck ins Wochenende gehen und das ist der größte Vorteil, den ich momentan habe."

Konstant zeigten sich die beiden Alto Evolution Honda Fahrer Karl Muggeridge und Josh Brookes auf den Plätzen zehn und elf. Michel Fabrizio reihte sich als schnellerer der beiden DFX-Honda-Piloten auf der 15. Stelle ein und wäre damit wie der 16. Regis Laconi noch für die Superpole-Session startberechtigt.

die wichtigsten Qualifying-Zeiten aus Valencia
01. Troy Bayliss, (Xerox-Ducati) - 1:34.599
02. Ruben Xaus, (Sterilgarda-Ducati) - 1:35.023
03. James Toseland, (HANNspree-Honda) - 1:35.147
04. Noriyuki Haga, (Yamaha-Italia) - 1:35.440
05. Max Biaggi, (Alstare-Corona-Suzuki) - 1:35.453
06. Troy Corser, (Yamaha-Italia) - 1:35.483
07. Lorenzo Lanzi, (Xerox-Ducati) - 1:35.709
08. Max Neukirchner, (Suzuki-Germany) - 1:35,767
09. Fonsi Nieto, (PSG-1-Kawasaki) - 1:35.804
10. Karl Muggeridge, (Alto-Evolution-Honda) - 1:35.814

Hop oder Top heißt es oftmals für Ruben Xaus. Bei seinem Heimrennen im spanischen Valencia machte der Ducati-Pilot aber alles richtig und siegte mit einer spektakulären Fahrt im ersten Lauf vor Noriyuki Haga und Troy Baliss. Auch wenn vereinzelt nasse Flecken auf dem spanischen Asphalt zu sehen waren, wurde der erste Lauf der Superbike-WM als Trocken-Rennen gestartet. Entsprechend vorsichtig gingen die Piloten in den ersten Runden jedoch zu Werke. Dennoch setzten sich die Favoriten schnell ab. Troy Bayliss, Ruben Xaus (beide Ducati) sowie die beiden Yamaha-Piloten Troy Corser und Noriyuki Haga machten sich auf und davon, während James Toseland mit einem Respektabstand folgte. Erst im letzten Renndrittel kristallisierte sich heraus, welcher Pilot über die besten Karten verfügt. Es sollte Lokalmatador Ruben Xaus sein, der seinen Konkurrenten mit einem tollen Schlußspurt keine Chance ließ. "Es war ein wundervolles Rennen, auch wenn das Wetter ein bißchen komisch war", meinte der überglückliche Sieger. In ungewohnter Situation fand sich Superstar Max Biaggi wieder: Der Alstare-Pilot kämpfte im Mittelfeld mit vier Landsmännern um die italienische Ehre - und musste sich am Ende zumindest Lorenzo Lanzi und Michel Fabrizio geschlagen geben. Max Neukirchner fand sich zu Rennbeginn in einer bis zu Platz sieben reichenden Gruppe wieder. Mit zunehmender Renndauer verlor der Stollberger jedoch den Anschluß und nahm mit seinen härten Reifen den Kampf um Platz elf auf. Nur um 60 Tausendstel hatte der Suzuki-Germany-Pilot dabei gegenüber Regis Laconi das Nachsehen, konnte sich aber wenigstens noch den stark fahrenden Giovanni Bussei vom Leib halten. (JR)

In einem spannenden Finish siegte James Toseland im zweiten Lauf der Superbike-WM in Valencia vor dem erneut starken Noriyuki Haga und einem extrem gut aufgelegten Max Biaggi. Den besten Start ins Rennen erwischte das Yamaha-Duo Noriyuki Haga und Troy Corser. Während sich James Toseland in der ersten Kurve als Dritter einreihte, musste Pole-Mann Troy Bayliss mit Platz vier vorlieb nehmen. Auch Ruben Xaus, Sieger des ersten Laufs, verlor am Start einige Positionen, kämpfte sich aber schon in der zweiten Runde bis auf den zweiten Platz vor, um in Runde vier erstmals in Führung zu gehen. Lange konnte der Sterilgarda-Pilot den Platz an der Sonne aber nicht behaupten und musste sich den drückenden Konkurrenten wieder beugen. Dann schlug die Stunde von Max Biaggi. Von Startplatz 12 kommend, robbte sich der Italiener mit schnellen Rundenzeiten durchs Feld und schloß gegen Rennmitte zur Spitzengruppe auf. Als Troy Bayliss nach einem Fehler durchs Kiesbett räuberte, erbte der Alstare-Pilot kampflos Platz vier, rang aber anschließend gleich noch Ruben Xaus nieder. Zu dieser Zeit war Biaggi der schnellste Mann im Feld. Zwei Runden vor Schluß hatte der 36-Jährige auch die Lücke zu Toseland und Haga geschlossen und schickte sich an, auch vor diesen beiden Haudegen nicht halt zu machen. Die drei Ausnahmekönner zeigten Rennsport auf allerhöchstem Niveau, bei dem kaum ein Blatt zwischen die Motorräder passte. Während sich der Brite durch eine geschickte Linienwahl auf Platz eins behaupten konnte, musste sich "Nitro-Nori" dem schnellen Italiener geschlagen geben. Ein tolles Rennen! Auch Max Neukirchner bewies im zweiten Lauf seine Klasse. Der Stollberger kam mit nur 20 Sekunden Rückstand auf Platz 10 ins Ziel. Angesichts des technischen Vorteils seiner Konkurrenten eine fantasische Leistung. Zudem ließ der Privatfahrer mit Michel Fabrizio, Roberto Rolfo und Yukio Kagayama gleich drei werksunterstützte Piloten deutlich hinter sich. (JR)